Berichte von 05/2014

30Mai
2014

Das sollte man doch mal Probiert haben...

Es gibt Dinge, die sollte man probiert haben, wenn man mal in Irland war. Dinge die typisch für Irland sind. Manche sagen, man hätte Irland nicht gesehen, wenn man den 'Ring of Kerry' nicht gesehen hat. Ich weiß nicht ob das stimmt, aber man bekommt auf jeden Fall einen ziemlich guten Eindruck von dem Wesen und der Landschaft der Insel, wenn man die Wege dieser Küstenstraße entlang fährt. 

Genauso gut kann man aber sagen, das man Irland nicht geschmeckt hat ohne in einem irischem Pub ein Drink genossen zu haben. Da fällt einem als erstes Guinness ein. Das irische Stout, schwarz, mit einer Cremefarbenen Schaumkrone. Ich habe von vielen Deutschen gehört, es sei ihnen zu stark, zu bitter, zu schlabberig. Tatsächlich mag ich es jetzt deutlich lieber als am Anfang. Aber wer bildest sich denn auch eine Meinung über Bier, bevor man es in seinem Heimatland probiert hat. ðŸ˜€

Die Iren trinken aber ja auch nicht alle Guinness, es gibt ja schließlich auch noch andere Biere aus Irland, da wäre das Smithwick's, das Beamish, oder Murphy's. Beliebt ist außerdem das amerikanische Millers, aber wenn man zu Besuch in Irland ist, sollte man sich ja schon an ein irisches Getränk trauen. ðŸ˜›

Wer nicht so auf Bier steht könnte ja auch ein Bulmers trinken, ein irischer Cider, Apfelwein, außerhalb Irland bekannt als Magners und auch ein beliebtes Pubgetränk. ðŸ˜‰

Oder lieber Whiskey? Auf Eis oder lieber Pur? Im Winter vielleicht auch heiß, ähnlich wie Grog, mit Wasser, Zucker und Nelken? Oder im 'Irish Coffee'. Gesüßter Kaffee mit Whiskey und einer leicht geschlagenen Sahnehaube.

Baileys, eigentlich, Baileys Original Irish Cream, ist ja auch irisch...war mir bisher nie aufgefallen ðŸ˜€

Nun gut, gehen wir mal lieber in nicht Alkoholhaltige Lebensmittel über...

Da wäre ja zum Beispiel der Tee. Ich hätte nie gedacht, das ich in meinem Leben so viel Schwarzen Tee trinken würde, aber hier habe ich wirklich gefallen daran gefunden...aber viel mehr A uswahl an Tee gibt es hier ja auch nicht. :P Und dazu einen schönen Scone, ein süßes Gebäck, das gerne mit Sahne und Marmelade serviert wird...womit wir beim dann auch beim Essen werden.

Man kann Irland ja schließlich auch nicht wieder verlassen ohne 'Irish Stew' und ein 'Full Irish Breakfast' genossen zu haben. Obwohl das mit dem Stew so seine Problemchen mit sich bringen kann, denn jedes Stew Rezept ist anders. Das Einzige was in den meisten Fällen gleich bleibt ist das Lammfleisch (meine Gastmutter macht es aber mit Rindfleisch) und Kartoffeln, wonach die Unterschiede auch schon anfangen. Manchmal erinnert es mehr an eine Gemüsesuppe, in andern Fällen eher an einen Eintopf. In manchen Rezepten werden die Kartoffeln in der Brühe mitgekocht, in anderen als Kartoffelbrei dazu serviert. Die Iren sehen das eben alles nicht so eng. ðŸ˜€

Beim Frühstück, das hier genauso oft als Lunch oder Abendessen serviert wird, kann man eher auf die Zutaten vertrauen, obwohl es auch hier Unterschiede gibt. Meist besteht es aus Toast, Black & White Pudding (gebratene Blut & Leberwurst), Bohnen in Tomatensoße, irischen Würstchen, Speck, Ei (Rühr- oder Spiegelei) und Kartoffelpuffern oder Bratkartoffeln. Manchmal gibt es dazu auch noch gebratene Tomaten und/oder Pilze. Dazu Tee und Orangensaft. Lecker.

Fish & Chips, also Fisch und Pommes Frites, werden außerdem oft gegessen und wer in Irland Chips essen will (Crisps auf Englisch), der sollte unbedingt die irischen Taytos probieren. Die Chips, die viele Iren in andern Ländern angeblich so vermissen. 😀 Kauft aber die roten, das sind die besten. ðŸ˜›

Jetzt wisst ihr also Bescheid, ich habe all diese Sachen schon abgehakt, jetzt seid ihr dran, also auf nach Irland! Es lohnt sich! ðŸ˜‰

26Mai
2014

Crazy World by Aslan oder mein Wochenende in Dublin

Auf dem Weg von Marie zum Bahnhof drehten wir das Radio nochmal so richtig schön auf, wie wir es meistens getan haben, wenn wir zusammen mit Herrn von Schrott die Gegend gerockt haben. Als 'Crazy World' anfing sangen wir gut gelaunt mit, obwohl keiner von uns das Lied vorher gehört hatte.

Da waren wir also auf dem Weg in die Hauptstadt der grünen Insel. Ich hatte ehrlich gesagt keine große Erwartungen an sie Stadt, viel zu oft war mir schon gesagt worden, dass sie nicht besonders schön sei, dreckig und nichts besonderes. Aber mit Marie an meiner Seite und 'Crazy World' in den Ohren, konnte das Wochenende ja eigentlich nur gut werden!

Allerdings habe ich, um das Wochenende voll und ganz zu genießen, keine Kamera mitgeschleppt. Diesmal also keine Bilder. Tut mir leid, dafür aber beim nächsten mal wieder umso mehr! Versprochen. ðŸ˜‰

In Dublin angekommen und in unser Zimmer eingezogen (Mehrbettzimmer im International Hostel Dublin) sind wir erst mal losgezogen um die Stadt etwas zu erkunden. Ich hatte nur wenige Ziele in Dublin; mir in meinem Lieblingsladen ein paar neue Klamotten zulegen, eine Karte von Molly Malone kaufen, einen Freund treffen und naja, in Dublin sein! ðŸ˜€

Zu erst sind wir also los und haben 'Forever 21' gesucht, normalerweise bin ich gar nicht so die Shoppingmaus, aber auf den Laden hatte ich mich schon Tage vorher gefreut. Vielleicht weil ich letztes mal in Wien dort war und es dort so schöne Sachen gab.

Das Einkaufzentrum hatten wir ziemlich schnell gefunden, aber als wir in den Laden kam waren wir ziemlich enttäuscht, nicht ein Kleidungsstück was mir wirklich gefallen hätte nochmal. Nun gut, dann eben nicht. Wir schlenderten also weiter durch das Einkaufzentrum, drehten uns nochmal um und bemerkten...das wir im falschen Laden gewesen waren. Irgendwie typisch Lea und Marie, so was kann wohl auch nur uns passieren. ðŸ˜€

Also nochmal rein, zwei Röcke und eine Hose gekauft. 1. Punkt abgehakt!

Danach liefen wir ziemlich ziellos durch die Stadt, bummelten die Straßen entlang, guckten ab und zu auf eine Straßenkarte und gingen zu unwillkürlich ausgewählten Sehenswürdigkeiten. Es war wunderbar. Als wir müde und hungrig wurden, setzten wir uns auf eine der Brücken die Menschen und Autos über den Fluss 'Liffey' trugen und genossen die wärmenden Sonnenstrahlen.

Später am Abend trafen wir noch einen Freund von mir, der in Dublin wohnt (abgehakt) und hatten einen super netten Abend, mit 'Fedtmule' (Ein dänisches Kartenspiel) und Carlsberg. Hmmm....schön.

Die nächsten zwei Tage verbrachten wir ähnlich, bummelten durch die Stadt, bewunderten Sehenswürdigkeiten, guckten uns süße kleine Läden und Comicshops an und genossen unsere Freizeit. In Dublin sein. (Abgehakt)

Ich hatte wieder dieses wunderbare freie Gefühl, das ich bisher in jeder Hauptstadt hatte, eine Mischung aus Reise und Heimat.

Dublin hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen, natürlich ist es nicht die schönste Stadt, dreckiger als andere Großstädte war sie aber auch nicht und ihre schönen Ecken trotzten mit irischem Charme.

Bevor wir uns, am Montag, wieder auf dem Rückweg machten, kaufte ich noch eben die Karte von Molly, die ich einem Freund versprochen hatte und hatte dann auch alle meine Ziele erreicht ...außer, dass ich nicht diesem Gay club war, den ich gesehen hatte, das hätte ich doch zu gerne nochmal ausprobiert. 😀 

Danke an Marie und Blain für ein wunderschönes Wochenende!!

21Mai
2014

Ein Bild von Galway

Ich glaube ich sollte langsam aufpassen, was ich über dieses Land und ihre Bewohner schreibe, mittlerweile weiß ich schon von zwei Iren, die meinen Blog gelesen haben. Trotz der Sprache. Aber wozu gibt es Programme wie Google Translate? ðŸ˜€

Allerdings habe ich hier auch bisher noch nichts erlebt, was mich dazu bringen könnte etwas negatives über die Iren zu schreiben.

 

Mein Wochenende in Galway ist schon eine halbe Ewigkeit her und ich habe es immer weiter vor mir hergeschoben darüber zu schreiben, vielleicht weil ich nicht gerne über meine Erlebnisse berichte, wo ich Gedanken doch so viel interessanter finde. 

Aber gut ich will euch trotzdem doch noch ein kleines Bild davon geben, wie ich Galway erlebt habe.

Wir, Marie, Marielen, Carina und ich, sind nach einem Sleepover bei Marie früh am Morgen mit dem Bus nach Galway aufgebrochen, dort angekommen haben wir uns auf die Suche nach unserem Hostel gemacht. Weil wir den Weg nicht gefunden haben, sind wir wie richtige Touristen und im Packesel -look zur Touristeninformation hereinspaziert, natürlich nicht ohne, mal wieder, alle grinsenden Blicke auf uns zu ziehen.

10 Minuten später in unserem Hostel angekommen, (das fast in der selben Straße lag, wie die Touristeninformation) wurden wir herzlich begrüßt und unser Gastgeber hat uns tausende Tipps gegeben, was wir in Galway unternehmen könnten.

Galway ist eine nette kleine Hafenstadt, mit einem typisch irischen Stadtzentrum und Straßenkünstlern an fast jeder Ecke. Wir schlenderten also durch die Stadt und über den Markt, ich verliebte mich in einem der vielen Touri -läden in einen der berühmten Claddagh -ringe und als der Abend gekommen war, machten wir uns auf dem Weg zum Hostel um uns, müde wie wir waren, etwas auszuruhen und für Galways Nachtleben fertig zu machen.

Wir landeten schließlich im 'The Quays Pub', ein schöner großer Pub, mit mehreren Bars, Treppen, Räumen, Kanten und Ecken. Es spielte eine Band als wir herein kamen und wir genossen unsere ersten Getränke, hörten der Musik zu und kamen ins Gespräch mit einem Iren, der uns kurze Zeit später die zweite Runde ausgab, bevor er ging. Das erste mal waren wir also in einer andren Stadt als Tralee aus und es war eine so ganz andere Stimmung! ðŸ˜€

Am nächsten Morgen wanderten wir nach einem ausgiebigen, warmen Frühstück am Hafen entlang. Das Asgard Guest House, ist für Übernachtungen in Galway übrigens sehr zu empfehlen, ich wurde in einem Hostel oder Hotel selten so herzlich begrüßt.

Ich fühlte mich beinahe wie zuhause, als die kalte Seeluft mein Haar zerzauste und mir eine Gänsehaut auf die Haut trieb. Zurück in der Stadt gingen wir am Fluss entlang bis wir zur Kathedrale von Galway kamen, mit dem beeindruckenden Namen: Cathedral of Our Lady Assumed into Heaven and Saint Nicholas. Als wir eintraten um sie uns von innen anzusehen begann gerade eine Messe und wir entschieden uns zu bleiben.

Es war Atemberaubend. Eine Frau sang mit einer unglaublich schönen Stimme und ein Licht erleuchtete den Altar, als wäre es das Licht Gottes. 

Wirklich, sollte man an einem Sonntag in Galway sein, sollte man dort zur Messe gehen, gläubig oder nicht, es war beeindruckend und wirklich schön.

Später liefen wir noch ziellos durch die hübschen Straßen Galways, schauten uns Straßenkünstlern zu und genossen unsere restliche Zeit, trotz Nieselregen und kalten Füßen.

Auch wenn Galway keine große Stadt ist und es nicht viele Sehenswürdigkeiten gibt, so ist doch die Stadt an sich einen Besuch wert. Allein der Atmosphäre wegen, der Straßenkünstler und der wunderschönen Umgebung, über die man bei Spaziergängen wirklich ins Staunen geraten kann. Irland eben.😛

14Mai
2014

Meine Begegnung mit Obelix

Weil Marie und ihre Mutter um 15 Uhr den Flieger zurück nach Deutschland schaffen mussten, wollten sie gleich mit dem Bus, über Limerick, zum Flughafen fahren.

Blöd nur, das wir wohl irgendwie die falschen Zeiten rausgesucht hatten. Der nächste Bus fuhr erst um 10:50. Dann würden Marie und ihre Mutter es aber nicht mehr rechtzeitig zu Flug schaffen. Sie bestellten sich also stattdessen ein Taxi und plötzlich ging alles ganz schnell, wir verabschiedeten uns mit einer schnellen Umarmung, die darauf bestand, das wir uns bald wiedersehen würden und ich stand alleine da. Keine Lust noch länger dort zu bleiben.

Ich machte mich also auf den Weg, eigentlich wusste ich gar nicht wie weit der Weg eigentlich war, geschweige denn wie lange ich brauchen würde, aber vor 16 Uhr sollte ich es ja schaffen. Und noch zwei Stunden länger alleine in diesem Kaff? Nenene, da lief ich lieber ein paar Stunden alleine durch Irland.

Ich hatte mir fest vorgenommen, nicht mitzukommen, falls jemand neben mir halten würde um mich zu fragen ob ich einen “Lift“ bräuchte, als dann aber ein kleiner quietsch-roter Wagen neben mir hielt, hatte sich dieser Vorsatz plötzlich und ohne zu fragen in Luft aufgelöst.

Ich war schon eine ganze weile am Straßenrand entlang gelaufen, hatte mittlerweile raus gefunden, das es zu den Klippen noch 11 Km waren und mich mit zwei nicht wirklich gesprächigen aber furchtbar sympathischen und gutmütigen Eseln unterhalten.

Bum. Das war meine Tasche. Bum. Und sie lag auf dem Boden. Als ich mich verdattert hinkniete um sie wieder aufzuheben merkte ich, das das Plastikteil, das Riemen und Tasche zusammen halten sollte zerbrochen war. So. Ein. Mist. Und das wenn noch mindestens 11 Km, zwei Bustouren und ein Stadtbummel durch Limerick vor mir lagen. Na toll. Ich schaute mich nach etwas um, was mein Problem vorerst aus dem Weg schaffen würde. Irgendwann blieb mein Blick an meiner Uhr haften. Nun gut, früher oder später würde auch sie durch das Gewicht meiner Kamera auseinanderfallen, aber funktionieren tat sie sowieso schon lange nicht mehr richtig und fürs erste wäre sie eine große Hilfe.

Ich befestigte den Riemen also notdürftig wieder an der Tasche und hörte ein Auto hinter mir, ich rückte etwas weiter auf die Grasfläche neben der Straße und sah aus den Augenwinkeln wie das kleine rote Fuhrwerk neben mir hielt.

Ein nett aussehender Herr, dessen Gesichtszüge mich irgendwie an Obelix erinnerten, fragte mich nach dem Weg zum den Cliffs of Moher, er und eine eben so nett wirkende blonde Frau schauten mich erwartungsvoll an und ich zeigte mit dem Finger die Straße entlang. Immer grade aus. Ohne nachzudenken fragte ich die beiden dann ob sie mich mitnehmen könnten, schließlich hatten wir alle das selbe Ziel. Kurzes Zögern, dann ein Kopfnicken und kurz darauf saß ich auf der Rückbank des Autos.

Obelix, entschuldigte sich für sein schlechtes Englisch, bevor er mir erzählte, das die beiden aus Frankreich kamen und am nächsten Tag wieder zurück fliegen würden. Seine Frau sprach gar kein Englisch, aber ihn konnte man für ein Franzosen wirklich gut verstehen. Wir unterhielten uns ein bisschen über dies und das und er übersetzte zwischendurch immer wieder für seine Frau.

Der Weg erschien mir irgendwann dann doch ziemlich lang und ich war froh das ich ihn nicht zu Fuß gehen musste. Naja, den Straßenschildern in Irland darf man ja auch nicht unbedingt trauen, wahrscheinlich waren 11Km noch ziemlich untertrieben.

Das Paar ließ mich an der Straße vor den Klippen raus, bevor sie sich einen Parkplatz suchten, wir verabschiedeten uns und Obelix sagte mir noch mal das ich auf mich aufpassen sollte, als ich mich bei ihm bedankte.

Die Klippen sind wirklich atemberaubend und so früh am Morgen wimmelte es dort auch noch nicht so von Touristen. Ich hatte noch eineinhalb Stunden Zeit, bevor ich mit dem Bus weiter nach Limerick fahren wollte, also schaute ich mich erst mal die Klippen dort an von wo die meisten Touristen sie ansehen und ging dann weiter Richtung Süden, da ich mal in einem Reiseführer gelesen hatte das, das Erlebnis dort noch viel besser sein sollte, wo keine Brusthohe Mauer mehr war die, die Touristen vom fallen abhalten sollte. Und tatsächlich ist die Sicht von dort noch einmal so schön, allerdings musste ich ja schon bald wieder umdrehen, obwohl man sich dort mit Sicherheit einen ganzen Tag aufhalten könnte. Die Steilklippen haben nämlich nicht nur eine beeindruckende Höhe von bis zu 214m., sondern erstrecken sich auch über eine Länge von gut 8 Km. Viel zu schnell war meine Zeit dort wieder vorbei und ich machte mich weiter auf meine Rückreise über Limerick nach Tralee.

Und das wars dann auch schon mit meinem Wochenende, zwei Stunden bin ich noch durch Limerick gebummelt, bevor ich müde und hungrig nach hause fuhr. Limerick ist eine süße, kleine Stadt, ganz nett, aber nicht unbedingt eine Reise wert. Vielleicht war ich aber auch nur überfordert, alleine unter all den vielen Menschen die dort waren um sich den Limerick Marathon anzusehen und zu feiern. Was es auch war, es war trotzdem ein rund um gelungenes Wochenende und ich freue mich schon drauf euch bald auch von meinen anderen kleinen Reisen zu erzählen. ðŸ˜‰

12Mai
2014

Kleiner Reiseführer – Lisdoonvarna

Ich schlief in einem gemischten Schlafsaal mit 10 Betten. Um 7Uhr wachte ich auf, weil andere Deutsche im Raum wohl vergessen hatten ihre Uhr umzustellen und dachten es wäre schon 8Uhr. Sie fingen also an leise über die Zeit zu diskutieren und gingen dann einer nach dem anderen auf Toilette, wobei jeder das Licht immer wieder an und aus machte. Was ein Spaß. Aber was solls, dachte ich, stand auch auf, zog mich an und ging zum Frühstück. Um viertel nach 8 sollte sowieso unser Bus zurück fahren.

Der Plan war, dass ich mich um 8Uhr mit Marie und ihrer Mutter treffen sollte, wir dann den Bus nehmen würden und ich bei den Klippen noch einmal aussteigen würde, um sie mir nochmal von oben anzusehen, bevor ich den nächsten Bus nach Limerick nehmen wollte.

Wir hatten nicht das gleiche Hotstel gebucht, weil ich mich ziemlich spontan dazu entschlossen hatte mitzukommen und deren Hotel zu der Zeit angeblich schon ausgebucht sein sollte. Beide Unterkünfte sind jedoch sehr zu empfehlen.

Marie und ihre Mutter haben im Rathbaun Hotel geschlafen, ein süßes kleines Hotel mit super freundlichem Personal. (Doppelzimmer 60 Euro, Frühstück 10 Euro) 

Ich selber brauchte nur ein Bett und habe ich deshalb mit einem Hostel für 16 Euro die Nacht inkl. Frühstück (Toast und Cornflakes) zufriedengegeben. 

Das Burren Hostel (Sleepzone) hat sich allerdings als das beste Hostel, in dem ich je war, herausgestellt. (Schade, das es am Ende der Welt liegt)

Beim einchecken habe ich gleich eine Rundführung bekommen; außer einer Küche, die den Gästen zu Verfügung steht, und einem Speisesaal, gibt es außerdem einen Raum, der sehr an ein Wohnzimmer erinnert, mit Kamin, Fernseher und gefülltem Bücherregal. Die Zimmer waren einfach und das Bad groß, schön uns sauber. Frühstück gab es ab 8Uhr allerdings wurde mir angeboten, das ich mich beim Kühlschrank auch selber bedienen dürfte, wenn ich es früher haben wollte.

Als ich um halb 8Uhr in den Speisesaal kam, war er gefüllt mit Kindern einer Schulklasse, die Frau, die mich am Tag vorher schon an der Rezeption begrüßt hatte, entschuldigte sich tausendmal für das gewusel und fragte mich sofort wie ich geschlafen hatte.

Mir war es wieder zu früh für Frühstück, deshalb kochte ich mir nur ein Tee, holte mir ein Glas Saft und verzog mich in eine ruhigere Ecke des Raumes.

Obwohl Lisdoonvarna so ziemlich im nirgendwo liegt und ein ziemlich kleines und ruhiges Dörfchen ist, würde ich es doch empfehlen, wenn man eine Unterkunft in der nähe der Klippen sucht. Busse fahren zwar nur 2-3 mal am Tag, aber mit einem Taxi für 10 Euro oder einem Mietauto ist man doch schnell bei den nicht allzu weit entfernten Sehenswürdigkeiten, die da wären: the Cliffs of Moher, Aran Islands, Mountain View Horse Riding Centre, Burren Smokehouse, Spa Wells Centre, außerdem the Burren Natinal Park und unzählige Burgen und Ruinen im County Clare.

Als ich soweit wach war und meine Tasse leer war es kurz vor acht, ich verabschiedete mich von meiner Gastgeberin und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle.

08Mai
2014

Die kleinste Brauerei Irlands

Wieder in Doolin angekommen nahmen wir uns ein Taxi zurück nach Lisdoonvarna. Der Fahrer war so verpeilt, dass er uns als wir angekommen waren und er uns die Tür geöffnet hatte erst mal gefragt hat ob wir schon bezahlt hätten. Bezahlt man in einem Taxi nicht immer zum Schluss? Aber egal, für die 9 Km wollte er nicht mehr als 10 Euro. Und wieder war ich überrascht. ðŸ˜€

Als wir uns um 21 Uhr frisch gemacht hatten und wieder bereit waren rauszugehen knurrte uns der Magen, allerdings war es gar nicht so leicht etwas zu Essen zu finden. Wir gingen also von Pub zu Pub und jeder schickte uns zum nächsten, da die Küche bereits geschlossen war. Einziger Ausweg: das einzige richtige Restaurant der “Stadt“. Ein Chinese. Die Iren stehen auf Chinesen. Ich glaube allein in Tralee gibt es mindestens 4 Asiatische Restaurants. Mindestens. ðŸ˜€

Nun gut, danach ging es ab in den Pub, der uns wärmstens empfohlen worden war. Die Bar war uns zurecht empfohlen worden, sie ist eine schnuckelige Bar mit vielen Ecken und Nischen und noch richtig Authentisch. Im Gegensatz zu vielen anderen Pubs in Irland hatte diese ihr Gesicht noch nicht an den Tourismus verloren. The Roadside Tavern. Pub und Brauerei. Von hier kommt das Burren Bier. 

Habe ich eigentlich mal erwähnt das Marie eine Zukunft als Brauerin vor sich hat? Wenn nicht, wisst ihr es jetzt und ihr werdet verstehen warum wir unbedingt in diesen Pub mussten und sowohl das goldene, das rote und das schwarze Burren Bier probieren mussten. ðŸ˜€

Das Rote, das Ale, probierten wir als erstes, ich hatte allerdings eher etwas süßes wie das Smithwicks (Irlands ältestes Bier) erwartet, aber dieses war bitter und so gar nicht mein Geschmack.

Als Marie zwei Würfel in meiner Jackentasche fand begannen wir um die nächsten Schlücke zu Würfeln. Wer die niedrigste Augenzahl hat muss trinken. Wer ein Pasch wirft muss so viele Schlücke wie Augen auf dem Würfel trinken. Wir hatten Spaß!

Das nächste war das Goldene, das Lager, hier hatte ich gehofft es wäre etwas milder und mehr wie mein Lieblingsbier, das Carlsberg (das wohl beste Lager der Welt :P ) Aber es war auch so gar nicht mein Geschmack und das Carlsberg, das Maries Mutter trank, schmeckte gegen unseres wie Wasser. Und wieder würfelten wir. ðŸ˜€

Irgendwann ging Maries Mutter nach draußen um eine zu rauchen und kam kurz darauf wieder rein. Marie sollte sofort mitkommen. Draußen war der Braumeister!

Im nu bekamen wir eine Führung durch die Burren Brewery. Die kleinste Brauerei Irlands. Peter (der Brauer) lies uns am Biertank schnuppern, zeigte uns das Rezept für das angeblich beste Stout Irlands (das schwarze Bier, das wir noch nicht probiert hatten), schenkte uns Bierdeckel von Guinness (das bekannteste Stout Irlands), schlug Marie vor doch wieder zu kommen, über dem Pub zu wohnen und mit ihm neue Rezepte auszuprobieren, erklärte uns alles ganz genau und gab uns am Ende sogar noch das Burren Stout aus, womit der Pub noch seine Regeln brach, da er eigentlich schon gar kein Alkohol mehr hätte ausschenken dürfen.

Wenn das kein gelungener Abend war! Und das Stout schmeckte sogar noch richtig gut! Und wieder war ich überrascht. ðŸ˜€

Und so ging dann der Samstag zu ende, aber es geht ja noch weiter! Also die Fortsetzung folgt... ðŸ˜›

06Mai
2014

Und wir sitzen alle im selben Boot

Ich hörte meinen Wecker, stöhnte, drehte mich um und drückte auf snooze. Ich hörte den Regen auf meine Fensterscheibe trommeln. 4:37. Nagut, jetzt musste ich aber. Mein Bus nach Limerick fuhr um 6 Uhr und ich musste noch in die Stadt laufen und Frühstücken. Ha! Als ob ich um diese Uhrzeit Frühstücken könnte!

Ein paar Stunden später saß ich mit Marie und ihrer Mutter in einem Bus nach Lisdoonvarna, einem winzigen Kaff 13Km von den Cliffs of Moher.

Lisdoonvarna besteht aus zwei Straßen, hat um die 750 Einwohner, zwei Supermärkte, 5 Pubs, ein Chinesisches Restaurant, einer Räucherei, einer Brauerei und mindestens 3 Hotels/Hostels. Bekannt ist das Dörfchen übrigens für sein Match Making Festival zu dem jedes Jahr tausende Singles kommen um die Liebe ihres Lebens zu finden. ðŸ˜›

Es gibt sogar ein Lied über das Kaff! ðŸ˜€

Dort hatten wir also unsere Zimmer gebucht und weil der Bus weiter nach Doolin fuhr, von wo wir eine Fähre zu den Aran Islands nehmen wollten, und der nächste erst um 17 Uhr gekommen wäre, checkten Marie und ihre Mutter ein während ich den Busfahrer fragte ob er noch 5 Minuten warten könnte. Und er tat es tatsächlich!

Wir kamen also beim Pier an und eine halbe Stunde später saßen wir in einem Boot zu der kleinsten der drei Aran Islands. Inis Oírr. Das kleine Boot wurde auf der halbstündigen Fahrt von einer Seite auf die andere geworfen und nicht wenige an Bord liefen grün an. Aber ich hatte meinen Spaß auf der Achterbahnfahrt über die tobenden Wellen. ðŸ˜€


Wir hatten unser Ticket glücklicher weise nicht im Internet gekauft, wo man angeblich zehn Euro hätte sparen können und für die überfahrt 20 Euro bezahlt hätte. Wir haben sie für 15 bekommen und wenn wir später noch Lust haben würden nochmal an den Klippen vorbei zu fahren, könnten wir einfach auf dem Boot Bescheid sagen und 10 Euro drauf zahlen.

Die Insel ist wunderschön und genauso wie man sich Irland vorstellt: grüne Wiesen, Steinmauern, Ruinen, Meer, Strand. Im türkisblauen Wasser des winzigen Hafens schwamm sogar ein Delphin, der sich für die Touristen im Hafenwasser tummelte. ðŸ˜›

Nach nur 4 Stunden Aufenthalt fuhr unsere Fähre leider schon wieder zurück und weil das Wetter besser geworden war, die See etwas ruhiger und wir noch keine Lust hatten in unser Kaff zurück zu fahren haben wir uns entschlossen auch noch an den Klippen vorbei zu schippern.

Die Insel

10 Euro hin oder her. Wir waren ja hier um Irland zu genießen. Das Geld haben wir uns dann aber komischer weise doch noch irgendwie gespart, weil die Leute von dem Boot, das uns zu den Klippen bringen sollte, gar kein Ticket von uns sehen wollten. 

Die fahrt sollte 1 Stunde dauern und um 6:15 zurück im Hafen von Doolin sein. Um 7 Uhr wurden wir dann langsam nervös. Wir waren schon lange an den Klippen vorbei, das Boot fuhr jedoch immer noch weiter geradeaus und die Besatzung hatten wir auch schon eine Ewigkeit nicht gesehen.

Marie und ich überlegten schon wen wir zuerst essen sollten, falls wir entführt und auf eine einsame Insel ausgesetzt werden würden. Irgendwie mussten wir ja überleben. 😛Wir fragten die anderen an Bord, ob sie wüssten wo wir hinfuhren, aber die waren genauso verwirrt wie wir.

Aber immerhin saßen wir wortwörtlich alle im selben Boot und mussten alle zurück nach Doolin. Es stellte sich später heraus, dass das Boot nicht zurück fahren würde, uns aber ein Bus am nächsten Hafen abholen würde um uns zurück zu bringen. Na immerhin. Da kann man sich dann ja auch nicht beschweren, zwar war es schon viel später als geplant, aber wir hatten eine lange Bootstour und ein kleines Abenteuer hinter uns. Und einem geschenkten Gaul schaut man ja auch bekanntlich nicht ins Maul. ðŸ˜€


 

Fortsetzung folgt...denn ich habe noch längst nicht alles erzählt... ðŸ˜›