Berichte von 09/2014

29Sept
2014

Klippensprünge und Zylinderkopfdichtungen

Die nächsten Tage genossen wir unsere Zeit in Irland, Frühstückten unter blauem Himmel und mit Blick auf die Berge, fuhren den Ring of Kerry ab, erforschten den Killarney National Park, gingen in Killarney aus und standen auf den so imposanten Cliffs of Moher ohne auch nur unsere Hände vor unseren Augen zu sehen. (Nebel). Das Wetter in Irland ist nun mal das Wetter in Irland.

Ich genoss es trotzdem meiner Familie das Land zu zeigen in das ich mich so sehr verliebt hatte und musste immer wieder darüber schmunzeln wie begeistert sie selber waren... trotz ein/zwei Pechsträhnen um die wir nicht herumkamen...

Als wir den Ring of Kerry abfuhren hatten wir allerdings Glück, das Wetter war genau richtig und ich konnte am Ende abhaken was ich ja eigentlich schon zum dritten mal gemacht hatte. Und außerdem den Sprung von den Klippen, so hoch waren sie zwar nicht, aber ich lass es für dieses mal trotzdem gelten. Und überhaupt, meinen Bruder hat es trotz der nicht allzu großen Höhe doch ganz schön viel Überwindung gekostet herunterzuspringen... 

Lakes of Killarney Lakes of Killarney Ladies view Ausblick vom Ring of Kerry Strand am Ring of Kerry Ballycarbary Castle

Der Tag an dem wir uns die Cliffs of Moher ansehen wollten war dagegen ein ziemlicher Reinfall, so mussten wir erst mal ziemlich viel Geld fürs Parken an den Klippen bezahlen (für jede Person extra), fahrt ihr also mit einem Auto zu den Klippen, so lasst am besten alle bis auf den Fahrer schon vor dem Parkplatz aussteigen, damit ihr nur noch für einen bezahlen müsst. Oder ihr habt genug Geld und bezahlt für jeden; von dem Geld wird sich nämlich nicht nur um den Erhalt der Klippen gekümmert, sondern auch um eine kleine Ausstellung über die Klippen und deren Geschichte. 

Trotzdem wenn man dann das Geld bezahlt hat, zu den Klippen kommt und sieht, dass man nichts sieht ist das ganz schön ärgerlich. Statt der Klippen habe ich an dem Tag also Kühe fotografiert...die Klippen hatte ich persönlich ja auch schon vorher gesehen.


Viel schlimmer wurde es aber am nächsten Tag, das Wetter war wieder besser und wir hatten vor nach Cork zu fahren uns das Blarney Castle anzusehen und einen ruhigen Tag in der Stadt zu verbringen.

Wir waren fast am Castle angelangt, als meinem Vater auffiel, dass unser Auto nicht mehr richtig fuhr, wir hielten also an um nachzusehen was los war. Mein Vater öffnete die Motorhaube, dann zischte etwas, Funken sprühten und ihm nächsten Moment flog uns das Auto um die Ohren...und jetzt geht meine Fantasie mit mir durch.  Ganz so aufregend war es dann doch nicht, aber immerhin ein verdammt großer Schaden: Zylinderkopfdichtung kaputt. Für alle die nicht wissen was das heißt: schwere Reparatur, ein ganzer Haufen Geld und vor allem Zeit. 

Das ganze passierte und ein Tag bevor wir weiter nach England wollten. Dieser Tag war also im Eimer, wir verbrachten ihn damit auf und ab zu gehen, uns hinzusetzten, wieder aufzustehen, zu telefonieren, uns alle möglichen Szenarien durch den Kopf gehen zu lassen und darauf zu warten, dass endlich einer von der Versicherung antanzen sollte, um uns zu sagen was jetzt wir jetzt machen sollten. Gute drei Stunden später war es so weit und irgendwie hatten wir letzten Endes noch Glück im Unglück, denn er verschaffte uns den besten Mechaniker der Gegend und fuhr uns dann von einer Autovermietungsstelle zur nächsten, damit wir wenigstens zurück zur Ferienwohnung kommen könnten...

 

Fortsetzung folgt. 

26Sept
2014

Noch mehr Abschiede und eine Reise über Dingle Peninsula

Seltsam war es, als ich am nächsten Morgen meine Sachen gepackt hatte und den Frühstückstisch deckte. Wie ich die ganzen Sachen unterbringen konnte ist für mich immer noch ein Rätsel, aber ich musste ja zum Glück nicht auf das Gewicht achten 

Trotzdem, neue Schuhe, Hosen, Kleider, Jacken, T-shirts und noch allerlei anderer Kram, der sich in den 10 Monaten angesammelt hatte und es passte alles in dieselben Koffer, mit denen ich gekommen war. Nur als Anmerkung nebenbei; damals waren sie auch schon voll gewesen... Aber ich habe wohl ein Talent zum packen, vielleicht sollte ich das zum Beruf machen...

Aber zurück zu dem seltsamen Gefühl, das sich in mir breit machte, nicht nur das ich das alles bald hinter mir lies, nein, dann saß ich doch auch noch im Haus meiner Gastfamilie, ohne Gastfamilie, mit meiner eigenen Familie am Frühstückstisch, die dort irgendwie reinpassten ohne reinzupassen. 

Kurz nach dem Frühstück, verabschiedete ich mich dann auch schon von meinem Zimmer und meinem schönen, irischen zuhause und wir machten uns auf den Weg nach Dingle, wobei wir noch einen Zwischenstopp auf dem Campingplatz machten, auf dem meine Gastfamilie ihren Wohnwagen hat, um sich, was meine Eltern und meine Gastfamilie betrifft, kennenzulernen und dann Abschied zu nehmen. Das meine Zeit als AuPair an der Stelle schon zu Ende war hatte ich noch nicht realisiert und als wir uns dann nach Tee, Kaffee und viel Unterhaltung irgendwann verabschiedeten war es für mich immer noch total unwirklich. Es fühlte sich einfach nicht an wie ein Abschied auf eine längere unbestimmte Zeit...

Auf dem weiteren Weg nach Dingle sah ich Gegenden von der Dingle Peninsula die ich in den ganzen 10 Monaten nie gesehen hatte, obwohl ich ja fast auf der Halbinsel lebte... habe ich schon mal erwähnt wie wunderschön Irland ist?

In Dingle selbst hielten wir uns nur kurz auf, aßen ein fantastisches Fish and Chips (gegenüber von der Polizei, sehr zu empfehlen) und machten uns dann weiter um den Slea Head zu erforschen, den ich ja bereits mit Marie und Marielen gesehen hatte, nun aber meinen Eltern zeigen wollte.

Soweit so gut, auch wenn meine Eltern meiner Begeisterung über dieses Land nach diesem ersten Tag schon voll und ganz angeschlossen hatten, so hielt sich die Aufregung doch noch in Grenzen. Am Abend trafen wir dann in unserer wunderschönen Ferienwohnung ein und wurden von unseren Gastgeber herzlich begrüßt.

An dieser Stelle möchte ich, bevor ich diesen Eintrag beende, noch eben ein bisschen Werbung machen. Falls ihr mal eine Ferienwohnung in Kerry sucht, so ist das Lissivane Cottage zwischen Killarney und Tralee sehr zu empfehlen 

Fortsetzung folgt 

22Sept
2014

Der Anfang vom Ende

So meine lieben!

Ich habe die letzten Wochen kaum Zeit gefunden auch nur an meinen Blog zu denken, aber jetzt sollt ihr nicht mehr länger warten und ich werde in den nächsten Wochen von meinen letzten Erlebnissen in Irland berichten und diesen Blog damit abschließen. Damit das lange warten sich auch gelohnt haben soll, ziehe ich die Erlebnisse meiner letzten Tage so richtig in die Länge und schmücke sie mit vielen schönen Bildern. Ich hoffe euch damit nicht zu sehr zu langweilen und außerdem ganz viel Spaß! Die Frage ist nur: wo fange ich an? Am besten doch da wo ich vor Ewigkeiten aufgehört habe...

Am 8. Juli schrieb ich also den letzten Blog, einen Tag nachdem meine Eltern in Irland angekommen waren. Mit dem eigenen Auto! Die verrückten Hühner!

Am 7. Juli war ich alleine in dem großen Haus meiner Gastfamilie, denn den Sommer verbringt meine Gastfamilie nämlich jedes Jahr, in einem großen Wohnwagen, am Strand. Wunderschön ist es dort, ein langer schöner Strand, Berge im Hintergrund und die Kinder haben riesig viel Freiheit und viele Spielkameraden. Die Woche bevor meine Eltern kommen sollten, verbrachte ich mit ihnen dort, spielte mit den Kindern am Strand oder ging mit ihnen schwimmen.

Am 8. Juli wollen mich meine Eltern dann abholen, damit wir zusammen noch ein paar schöne Tage in Irland verbringen konnten, bevor es weiter nach England und letztendlich auf die Heimreise ging. Da meine Mutter allerdings einen Tag früher frei bekommen hatte, dachte sich meine geliebte Familie, sie seien einfach mal lustig und fahren auch schon einen Tag früher los. So kam es also, dass ich am Montag den 7.Juli alleine im Haus herum huschte und Betten machte, packte und putzte, denn meine Sachen mussten ja nicht nur einen Tag früher gepackt sein, nein, meine Familie, die das Ferienhaus natürlich erst für den nächsten Tag gebucht hatte, musste ja auch irgendwo untergebracht werden. Nett wie meine Gasteltern nun mal waren (und immer noch sind), boten sie an, dass sie doch einfach in den ja nun freien Betten schlafen könnten.

Ich freute mich also auf das wiedersehen mit meinen Eltern und meinem Bruder und wusste gleichzeitig nicht was ich da sonst noch alles fühlte, denn es war schon ein komisches Gefühl, zu wissen das man das alles bald verlassen würde.

Aber gar nicht zu beschreiben war meine verdrehte Welt, als ich in der Auffahrt stand und meinen näher kommenden Eltern zu Begrüßung winkte. Und wie komisch war es erst als unser winziger Chevrolet Kalos, vollgepackt bis fast oben hin (meine Sachen musste schließlich auch noch mit rein) auf den Hof meiner Gastfamilie fuhr...

Als meine Familie sich soweit frisch gemacht hatte, planten wir ein wenig die nächsten Tage und machten uns dann auf den Weg in die Stadt, meine Eltern sollten schließlich sehen wo ich fast ein Jahr gelebt hatte! Wir aßen bei Pizza Time (der besten Pizzeria Tralees ) zu Abend, spazierten etwas durch die Stadt und den Park und beendeten dann den Abend, (wie könnte es anders sein?) im Teach Beag (dem besten Pub Tralees ).

Das Bild vom Pub, das ihr in einem der vorherigen Blogeinträge gesehen habt, hatte ich bis dahin fertig gemalt und ich schenkte es Bernard, dem Besitzer des Pubs, als ich ihm erzählte, dass dies meine letzte Woche in Irland war. Er bedankte sich herzlich, reichte das Bild weiter zu anderen Stammgästen und versprach, dass er es einrahmen und aufhängen würde, nächstes mal wenn ich da wäre, sagte er, würde es an der Wand hängen. Und das tut es auch, wenn es nicht irgendjemand wieder abnimmt bevor ich wiederkomme, denn ich weiß aus zuverlässigen Quellen, dass es wirklich schon hängt. Damit ist der beste Plan auch abgehakt. Abgehakt! Ich hab mich in einem Pub verewigt! BÄHM!

  

An dem Abend sah ich auch Carina und Marielen zum letzten mal seitdem. Wieder ein komisches Gefühl, besonders weil ich ja wusste, dass ich nochmal zum Pub kommen würde, bevor ich fuhr, die beiden aber leider keine Zeit mehr hatten... ich hoffe aber sie demnächst in Deutschland wieder zu treffen und spätestens in 4 Jahren wollten wir uns auch alle nochmal in Irland treffen um uns die Teile vom Land anzusehen die wir bisher nicht gesehen hatten... 

Nun gut, wenn auch etwas seltsam, so war es doch ein schöner Abend was wir allerdings noch nicht wussten war, dass unseren nächsten Tage noch viel aufregender werden sollten als geplant...

 

Fortsetzung folgt...