Berichte von 12/2013

19Dezember
2013

Frohe Weihnachten und auf Wiedersehen!

Trotz ein/zwei Turbulenzen und etwas Verspätung bin ich am Freitag heile zuhause in Deutschland gelandet. Ich freue mich auf die nächsten zwei Wochen und werde deshalb für einen letzten Blogeintrag das Steuer abgeben, damit ich die Zeit hier so richtig ausnutzen kann. 😉

Ich melde mich wieder wenn ich wieder in Irland angekommen bin und wünsche euch allen eine wunderbare Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

 

Hallo ihr Lieben,

heute gibt Lea ihre Feder mal ab und zwar an mich; „Ich“, dahinter versteckt sich Fritzi - diejenigen, die Lea's Blog aufmerksam verfolgen, haben bestimmt schon meinen Namen ein, zweimal kurz auftauchen sehen.

Heute wollte ich also mal einen Gastblogeintrag schreiben und ich hoffe, dass ich die richtigen Worte finde...

Meine Zeit in Irland ist zu Ende, sechs Monate mit ganz vielen Höhen und Tiefen, mit wahnsinnig vielen schönen, aber auch traurigen Momenten, und immer wieder mit der Erfahrung wie nah Glück und Unglück doch beieinander liegen, Momente die mich jede Menge Kraft kosteten, aber wiederum auch so manche, die mir Kraft schenkten. Wenn alle nun Ende der Woche in den Weihnachtsurlaub fliegen, dann werde ich das auch tun mit dem kleinen Unterschied, dass ich nicht mehr zurück komme...

Für mich waren es hier ziemlich genau sechs Monate, für die ich sehr dankbar bin und ich es bisher kaum fassen kann, dass diese jetzt einfach enden.

Für diese vielen glücklichen Momente ist Lea mehr als mit verantwortlich, genauso natürlich wie Marie, Carina und auch Marielen. Und darum soll es auch ein bisschen gehen; ein riesengroßes, dickes Dankeschön an euch für die schönen Tage, Wochenenden.

Sei es im Pub das falsche ziemlich eklige Getränk zu bestellen, shoppen zu gehen (da gehört natürlich auch Schokolade dazu), sämtliche Strände zu besichtigen, um dabei zusammen Muscheln zu sammeln, Fanta und Pommbären, oder mal wieder eine der ewigen Autofahrten bis zu meinem Zuhause am Ende der Welt.

Kutsche fahren, gemeinsames Tee trinken, Burger essen, Frühstücken oder Scones verdrücken, liebend gern denk' ich daran zurück. Mal wieder schnell über die Straße gerannt und haarscharf dem Auto entkommen oder über das Aussehen von Iren diskutiert. Leas Bett als sehr bequem, aber auch gefährlich befunden, weil es wackelt. Und ganz "passend" zu uns einen „pinken Abend“ veranstaltet und Döner Suppe gekocht. Und, und, und... immer gemeinsam hatten diese Tage eines: wir hatten unglaublich viel Spaß, konnten alles, um uns rum vergessen und haben uns jedes Mal aufs Neue in Irland verliebt!

Ich könnte noch viel mehr aufzählen aber das reicht denke ich.Dickes großes Danke an euch!

"Its Not a Goodbye its a See you later"

- hoffentlich auf ein ganz baldiges Wiedersehen, einige Pläne stehen ja noch aus!

Oder eben so schön auf englisch: „Can't wait to see you again! Thanks for everything! I already miss you girls...“

Bis dahin ein frohes, friedliches Weihnachtsfest und eine tolle Zeit mit Euren lieben

Eure Fritzi

18Dezember
2013

Das andere AuPair

Das einzige was in meinem Zimmer noch an sie erinnert sind die Bücher die sie hiergelassen haben, Zahnpasta Tuben und Bodylotion, die sie nicht mit nach hause genommen haben.

Und trotzdem ist dieses andere AuPair irgendwie noch da. Manchmal zeigen mir die Kinder auch Fotos von ihnen, wenn sie diese garde irgendwo entdeckt haben. Ich denke nicht oft an sie, aber manchmal ist es ein komisches Gefühl in einem Zimmer zu leben, das zwar deines ist, in dem aber schon 6 andre, alle auf ihre Weise, gelebt haben. Und manchmal frage ich mich ob ich anders bin als die anderen, ob sie auch Karten an den Schrank gehängt haben und ob sie ihren Schmuck und ihre Kosmetik auch auf der Kommode mit dem Spiegel hatten. Bin ich in der Woche mehr zuhause als sie? Haben sie öfter die Abende mit der Familie verbracht? Oder die Wochenenden? Hatten sie Bilder an der Wand hängen? Bilder ihrer Familien?

Das andere AuPair wird in meiner Gastfamilie nicht so oft erwähnt, manchmal (sehr selten) werden Namen verwechselt. Dann bin ich für einen kurzen Moment Laura oder Julia, aber dafür entschuldigen sie sich dann ganz schnell. Das nehme ich ihnen auch nicht übel. Ich verwechsel selber manchmal Namen, selbst von meinen Freunden.

Und wenn ich mal mehr von meinen Vorgängerinnen höre dann sind es nur kleine Geschichten, über die Sprache, über ihre Freunde, das eine von ihnen erst am Morgen, kurz bevor ihr Flug nach Deutschland ging, von einer Party zurück kam und wie meine Gasteltern sich gefragt haben, ob sie grade kommt oder geht... wie sie mit den Kindern umgegangen sind oder wie sie sich der Familie verstanden haben erfahre ich kaum. Ich weiß nur das sie alle wunderbare Menschen waren.

Eine von ihnen war auch schon zu Besuch und mit einer anderen hatte ich Kontakt bevor ich hier her gekommen bin. Und trotzdem weiß ich kaum was über die Mädchen die vor mir in diesem Bett geschlafen haben. Ich weiß nicht wie sie, auf ihre Weise, das Zimmer gestaltet haben. Ich habe keine Ahnung in welche Pubs sie gegangen sind oder wie oft sie aus waren. Ich weiß nicht wie sie ihre Freizeit verbracht haben oder was sie mit den Kindern gespielt haben.

Meine Gastfamilie redet nicht darüber, weil es mir gegenüber unfair wäre, von früheren AuPairs zu schwärmen, es wäre gemein zu sagen das andere ihre Arbeit besser gemacht haben oder anderes und meine Gastmutter entschuldigt sich, wenn sie zu viel von den anderen erzählt.

Nächstes Jahr bin ich das andere AuPair und das ist irgendwie eine genau so komische Vorstellung. Mein Leben geht weiter und ein neues Mädchen schläft dann in diesem Zimmer...vielleicht wird sie dann auch manchmal (sehr selten) Lea genannt und Katie erzählt ihr dann von meinem ersten Guinness im Schnapsglas oder wie ich die ganze Nacht mit meinen Freunden Kekse gebacken habe.

14Dezember
2013

Das Ungewisse

Es ist schon komisch wie manche Veränderungen plötzlich kommen, unerwartet, so, dass sie einen völlig aus der Bahn werfen. Andere kommen langsam, schleichend und man bemerkt sie oft gar nicht, bevor sie ganz verändert sind.

Ich muss gestehen, ich habe gelogen. Was ich in einem der ersten Blogeinträge geschrieben habe stimmt nicht. Ich bin nervös, ich bin aufgeregt, aber vor allem bin ich gespannt und voller Vorfreude. War ich nicht. Nervös war ich, aufgeregt auch, vielleicht war ich auch gespannt, aber voller Vorfreude war ich nicht. Ich glaube das habe ich damals (oh, fühlt sich an, als wäre es Jahre her) geschrieben, um mir selber Mut zu machen und ich wollte mir definitiv einreden, dass ich voller Vorfreude war. Tatsache war aber, dass ich Angst hatte. Und ich habe, als mir aufging, dass ich nicht nur in den Urlaub fliege, ernsthaft überlegt warum ich das überhaupt tue. Ich habe mir überlegt was wäre, wenn ich nicht fliegen würde. Wenn ich meiner Gastfamilie absagen würde. Aber da war ich schon viel zu weit rein gerutscht, da konnte ich nicht mehr absagen. Und ich hätte auch niemandem erklären können warum.

Und das wollte ich ja auch gar nicht, denn ich wusste ja, dass ich das durchziehen wollte. Ich wusste ja, dass ich ein Jahr im Ausland verbringen wollte. Ich wusste ja, dass das eine riesige Erfahrung für mich sein wird.

Eigentlich weiß ich gar nicht wirklich wovor ich Angst hatte, denn ich hatte keine Angst, dass die Familie nicht nett sein könnte oder das ich mit den Kindern nicht klar kommen würde. An so was hab ich gar nicht gedacht. Ich hab an die Sprache gedacht, aber ich weiß nicht ob das meine eigentliche Angst war. Ich glaube es war einfach die Angst davor etwas völlig neues anzufangen, alleine. Und meine Familie und Freunde nicht bei mir zu haben.

Die Sache mit der Sprache hatte sich außerdem geklärt, als Papa sagte: Lea, mach dir keine Sorgen. Eigentlich brauchst du ja nur ein Wort auf Englisch zu können: Dings.

Ich bin froh meine Angst vor dem Ungewissen überwältigt zu haben, auf jeden Fall für dieses Mal. Denn ich bin mir sicher, dass ich noch öfter Angst vor dem Ungewissen haben werde. Aber ich bin mir genauso sicher, dass ich mich immer wieder in dieses Ungewisse stürzen werde. Denn genau das ist es doch, was es so interessant macht. Und bevor ich nicht, mit gutem Grund, erklären kann, warum oder wovor ich Angst habe werde ich auch nichts aufgeben oder einfach lassen. Denn was auch immer diese Angst sein mag, sie verschwindet wenn man ankommt. Ganz plötzlich. Und auch wenn ich mich hier nicht gleich von Anfang an hundert Prozent wohl gefühlt habe, so kam auch diese Veränderung, schleichend, und am Ende hat sie mich trotzdem überrumpelt.

11Dezember
2013

Dezemberträume

Unten im Flur steht ein Weihnachtsbaum, geschmückt, der fast bis zur Decke reicht. Er duftet weihnachtlich harzig und versucht mit ganzer Kraft etwas weihnachtliche Atmosphäre in das Haus zu bringen. Und das gelingt im auch, wenn nicht im ersten Augenblick. Denn auch wenn meine Gastfamilie schon vor einer Woche wieder hier ins Haus gezogen ist, der Kamin jeden Abend brennt, Spiel und Kinderzimmer eingerichtet sind und fröhliche Kinderstimmen im ganzen Haus zu hören sind fehlt etwas.

Oben im Flur läuft man über kalten Beton wenn man von einem Zimmer zum anderen geht, es gibt noch keinen Teppich, keine Holzdielen oder Fliesen. Im Wohnzimmer stehen Fernseher, Sofa, Tisch und Sessel verloren nebeneinander ohne das es so aussieht als würden sie dort hingehören. Die andere Seite des Raumes ist eine Baustelle, eine Küche gibt es noch nicht.

Es wirkt trotz Wärme und Möbeln und Stimmen immer noch kahl und unbewohnt. Deshalb es ist umso schöner Weihnachten nun in jeder Ecke zu sehen. Und eine Lichterkette wärmt das lehre Haus nochmal ganz besonders auf.

Draußen im Garten entdecken wir schon seit November immer wieder ein einzelnes kleines Rotkehlchen. Robin. Der kleine Bote des Weihnachtsmannes, der ihm von den braven und bösen Kindern erzählt. Er beobachtet sie scheinbar ganz genau, dabei kann er bei meinen vier lieben eigentlich nichts böses entdecken...

Eigentlich es ist die Zeit vor Weihnachten, die so wunderschön ist. Der Advent, in dem man jeden Tag ein neues Türchen öffnet, in dem es wunderbar nach Zimt und Weihnachtsplätzchen duftet, in dem Weihnachtsmusik gehört wird und jede Woche ein neues Licht angezündet wird. Diese vier Wochen, die für die Kinder vielleicht die längsten Wochen des Jahres sind, sind für mich immer unter den schönsten des Jahres. Ich liebe den Duft und die Lichter, die Geschichten und das einkaufen und selber basteln der Geschenke.

Und ich träume von diesem wunderschönen Advent. Der ein ziemlich deutscher Dezembertraum zu sein scheint. Hier ist es nicht üblich, dass jedes Kind einen Adventskalender hat oder das man zu Weihnachten Plätzchen backt. Wir haben keinen Adventskranz. Weihnachten hat das alltägliche Leben noch nicht ganz eingeholt. Und die Kinder merken gar nicht das Weihnachten immer näher rückt. Sie wissen das irgendwann bald Weihnachten ist aber ob es Wochen sind oder Tage, das könnten sie dir nicht sagen. So ohne Adventskalender und Adventskranz geht die Zeit im Advent nämlich irgendwie verloren, es gibt sie gar nicht wirklich und so geht sie auch viel schneller vorbei.

Es sind nicht einmal mehr 9 Tage bis ich fliege, die Zeit verging so wahnsinnig schnell. Es fühlt sich so an als wäre ich erst vor ein/zwei Wochen gekommen und doch habe ich schon so viel erlebt, mich eingelebt und meine Freunde und Familie habe ich eine Ewigkeiten nicht gesehen. Ich freue mich auf zuhause und ich träume von einem wunderschönen Haus mit Küche wenn ich nächstes Jahr wieder zurück hierher komme. Nächstes Jahr. Was für zwei komische Worte...als ob ich erst in einem Jahr wiederkommen würde 😀

Den Titel des Eintrags habe ich mir übrigens von Rolf Zuckowski stibitzt, weil sein Weihnachtslied Dezemberträume so wunderschön dazu passt.

09Dezember
2013

The Time Travellers Bookshop

Ich liebe Bus fahren. Man hat so viel Zeit um einfach mal nichts zu machen, ohne deshalb ein schlechtes Gewissen zu haben. Weil man nämlich nicht wirklich etwas anderes machen kann als nichts.

Als ich um 16:40 in Skibbereen ankam, war es schon dunkel und alles leuchtete, Ronja hat mich von der Bushaltestelle abgeholt und wir sind zusammen mit ihrer Gastmutter und den beiden kleinen zu ihrem Haus etwas außerhalb Skibbereens gefahren. Sie hat mir das Haus gezeigt, wir haben gegessen und haben später noch mit Ronjas Freunden wunderbare Weihnachtsplätzchen gebacken. Ich liebe Weihnachten! 😀

Am nächsten Morgen sind wir früh aufgestanden, um mit Ronjas Gastmutter und den Kids in die Stadt zu fahren. Wir sind über den Markt geschlendert. Eine Mischung zwischen Wochenmarkt und Flohmarkt. Und haben diese fantastischen kleinen Küchlein probiert...

Markt

Und wieder strich ich mit den Fingerspitzen an Buchrücken entlang, doch viel vorsichtiger als noch Tage zuvor in der Bücherei von Tralee. Denn einige dieser Bücher waren schon lange nicht mehr aus dieser Zeit und mehrere hundert Euro wert. Neue Bücher und sehr sehr alte, aneinander gereiht, freundschaftlich, ruhig, leise ihre Geschichten flüsternd, wunderschöne Geschichten, verhüllt in wunderschöne alte und neue Kleider. The Time Travellers Bookshop. Dessen Besitzer uns wieder einmal gezeigt hat wie klein die Welt doch eigentlich ist.

Er kam aus Deutschland, erzählte uns wie er mit einem Onlineshop angefangen hatte, wie er und seine Familie beschlossen hatten nach Irland zu ziehen, wie sie sich dann überlegt haben, dass sie ebenso gut auch einen Laden eröffnen könnten. Er kam aus einer Stadt in Deutschland, nicht einmal 20 km von mir zuhause entfernt. Die Welt ist winzig.

Weil Ronjas Gastmutter schon nach einer Stunde wieder zurück wollte und uns das zu kurz war, mussten wir uns einen anderen Weg suchen zurück zu kommen. Es fahren keine Busse. Ein Taxi kostet 10 Euro. Trampen.

Ronja lief rückwärts, hielt ihren Daumen raus, doch das Auto fuhr bloß an uns vorbei. Das nächste auch. Dann hielt ein älteres Ehepaar neben uns und als wir eingestiegen waren und uns tausend mal bedankt hatten, sagte der Mann darauf nur it's Christmas. Das ist es. Und sie fuhren noch einen Umweg um uns direkt vor die Tür von Ronjas Gastfamilie zu fahren. 😀


Das erste mal Trampen. Das erste mal Sherry trinken. In einem Restaurant, das früher mal eine Kirche gewesen ist. Eine wunderschöne Atmosphäre. Und wie so oft haben wir den Abend im Pub beendet. Mit Billard und Salsa -tanzstunden. Es war super lustig!

Den Sonntag haben wir in Cork verbracht. Die meiste Zeit dort haben Ronja und ich wohl in einem der ziemlich grünen Touri-shops verbracht um nach Geschenken für unsere lieben Familien und Freunde zu suchen und zu finden. Wir waren aber außerdem auf Corks, ziemlich kleinen Weihnachtsmarkt, der mit denen in Deutschland nicht zu vergleichen ist. Aber immerhin gab es ein Karussell und ein Riesenrad, einen Weihnachtschor und Apfelpunsch.

Auf dem Weg zurück nach Tralee habe ich es mir im Bus so richtig gemütlich gemacht, die Schuhe ausgezogen, die Taschen neben mir gestapelt und einfach nur Musik gehört. Dabei kann man so wunderbar die Weihnachtsbeleuchtung der Städte genießen durch die man fährt. Und die sind nicht alle so wunderbar und schrecklich kitschig wie in Tralee. Nein, hier gibt es auch wirklich schöne Weihnachtsbeleuchtung, die einen beim Geschenke kaufen so richtig in Weihnachtsstimmung versetzt.

Als in ankam hat Marie schon auf mich gewartet um mit mir noch eine heiße Schokolade in unserem Pub zu trinken. Es war ein wunderbarer Abschluss für ein wirklich sehr schönes Wochenende und es war schön wieder zuhause zu sein, denn so fühlte es sich an als wir den Pub betraten und uns Seamus mit den Worten Hey girls, how are you? begrüßte.

05Dezember
2013

Erdbeeren im Dezember

Ich streife durch die Reihen der Bücherregale, streife die Buchrücken mit der Hand. Es ist schön mal wieder eine Bücherei zu besuchen. Ich weiß nicht was mich davon abgehalten hat schon früher her zukommen, vielleicht habe ich mich nicht getraut. Aber es tut gut hier zu sein. Die stille einer Bücherei ist eine ganz besondere und egal ob die Bücherei neu oder alt ist, groß oder klein, sie fühlt sich immer ähnlich an.

Das drucken meines Bustickets hat 20 Cent gekostet, Bücherausleihen kann ich umsonst, genauso wie das Internet benutzen. 20 Cent. Ich habe also 8.75 Euro gespart, weil ich das Busticket im Internet gekauft habe, anstatt es am Automaten zu bezahlen. Hier in Irland sollte man eine Kreditkarte haben. Oder Eltern, die einem das Ticket bezahlen und das Geld leihen. Danke dafür. 😉

Danke auch für das wunderbare Päckchen das ich bekommen habe. Lebkuchen, meinen Lieblingstee, Lindt Schokolade, Ausstechformen, Marzipan, Vanillezucker, eine Adventskalenderkarte. Kann man sich mehr zum Nikolaus wünschen? Ich auf jeden Fall nicht.

Zur Erklärung von Tee und Vanillezucker: Tee trinken die Iren zwar liebend gerne, aber nur Schwarzen mit Milch oder Zucker und das nur in Beuteln. Losen Tee habe ich hier noch nicht gesehen und Früchtetee schmeckt einfach nur lose. Die Auswahl an anderen Teesorten ist hier aber auch eher bescheiden. Vanillezucker gibt es gar nicht. 😉

Ich frage mich wo hier im nasskalten Irland im Dezember Erdbeeren wachsen. Wir würden zuhause nie im Winter Erdbeeren kaufen, aber hier sehe ich sie immer noch immer wieder im Kühlschrank. Und sie schmecken wunderbar. Und es steht definitiv auf der Verpackung, dass sie aus Irland kommen. Gewächshaus?

Ich mache mich morgen auf die kleine Reise in den Süden Irlands. Skibbereen. Dort wohnt meine Freundin Ronja und ich freue mich schon wahnsinnig darauf sie wiederzusehen und zu sehen wo sie wohnt, ihre Gastfamilie kennenzulernen, auszugehen und mit ihr nach Cork zu fahren. Ich denke es wird ein wunderschönes Wochenende und bin mir sicher das die lange Busfahrt sich lohnen wird. Ich fahre morgen um 11:50 hier los und komme hoffentlich gegen 16:40 an (man weiß ja nie...).

Ich wünsche auch euch ein wunderschönes Wochenende und verspreche ein paar Fotos zu machen. đŸ˜›

02Dezember
2013

Probiers mal mit GemĂźtlichkeit

Es ist wie immer mollig warm in unserem Pub, als wir reinkommen. Draußen ist es dunkel, aber die Straße ist hell beleuchtet. Alle fünf Meter hängen Lichterketten und sie leuchten in allen möglichen Weihnachtsfarben. Es ist wunderschön. Auch der Pub ist geschmückt wie du es in Deutschland nur in den kitschigsten Läden sehen würdest. Überall hängen Girlanden aus falschen Tannen, mit falschem Schnee, Glitzer, Weihnachtskugeln und blinkenden Lichtern.

Es ist schon spät als wir in den Pub kommen und es ist voll, die Leute stehen bis zur Tür und der Sänger hängt sich grade für das nächste Lied die Gitarre über die Schulter. Wir drängeln uns bis zur Bar vor und bestellen drei Orangensaft. Als der Besitzer des Pubs uns entdeckt kommt er zu uns, fragt uns wie es uns geht und was wir trinken. Orangensaft? Heute ja, sage ich. Darauf lacht er bloß und sagt: I like you!

Das nächste Lied erkenne ich, obwohl ich es vorher nie auf englisch gehört habe. The Bare Necessities. Probiers mal mit Gemütlichkeit. Wunderbar. Das Lied passt zu den Iren :D Auch die nächsten Lieder singt der Sänger auf seine eigene Art und trotzdem sind die super gut. Falls ich ihn nochmal sehen sollte, nehme ich ihn mit nach hause und stell ihn mir als Radio in die Ecke 😛

Wie der letzte Orangensaft in unserem Pub, war auch der Rest des Tages wunderschön, auch wenn Fritzi leider nicht kommen konnte. Wir waren italienisch essen was wirklich lecker war. In Irland gibt es zwischen 5pm und 7pm in so gut wie allen Restaurants den early bird, dann bekommt man für 15 Euro ein zwei Gänge Menü seiner Wahl. Wasser gibt’s dazu, aber Getränke sind extra. Trotzdem, das sind Preise, die sich auch ein AuPair leisten kann 😀

Satt und glücklich haben wir uns dann auf dem Weg zum Hunderennen gemacht. Und da muss man natürlich auch Wetten. Wir drei haben also jeder 2 Euro auf verschiedene Hunde gesetzt. Es gibt insgesamt 11 Rennen die kurz aber spannend sind. Kreischend und quietschend haben wir unsere Hunde angefeuert, aber es hat leider nichts gebracht. Nächstes mal wissen wir es besser und setzen alle auf verschiedene Hunde im gleichen Rennen. Dann sind die Gewinnchancen höher 😀