13November
2013

Trockene Füße trotz Dauerregen

Als ich Samstagmorgen in die Küche kam begrüßte mich meine Gastmutter mit den Worten: “Willkommen in Irland, das kann jetzt ewig so weiter gehen!“

Und das tat es auch. Der Regen vom Morgen ging in den Mittagsregen über, der Mittagsregen in den Abendregen und der Samstagregen in den Sonntagregen... ununterbrochen, das ganze Wochenende lang.

Jetzt weiß ich endlich was die Iren alle meinten als es “ungewöhnlich viel“ geregnet hat. Ungewöhnlich viel auf einmal nämlich, kurze heftige Schauer sind hier im Westen eher selten. Dafür streckt sich dieser nervige Regen, den den man kaum bemerkt bis er einen ganz durchweicht hat, über ewig lange Zeit und man kann eigentlich kaum etwas machen als irgendwo drinnen zu sitzen und zu essen, zu trinken, zu reden und warten. Und zu frieren, weil wir schlau wie wir sind natürlich erst mal im nassen Gras herumlaufen um uns Ruinen anzusehen und darauf herumzuklettern. Oder von einen Ramschladen zum nächsten laufen um dann doch nichts ordentliches zu finden.

Unseren Samstag haben Carina, Marie und ich nämlich genau damit verbracht. Wir sind in einem winzigen Städtchen herumgelaufen in dem es eigentlich nicht viel mehr gab als diese Ramschläden. Was soll man also anders tun, als von einem zum nächsten zu laufen, bis man nasse Füße hat und darauf kommt sich ja auch irgendwo rein setzen zu können um etwas zu essen? 😛

Abends haben wir uns dann noch mit vier anderen deutschen und einem amerikanischen AuPair getroffen und sind feiern gegangen. Da war ich nicht drauf vorbereitet. Und vielleicht war ich auch einfach nur etwas überrumpelt von der lauten Musik aus dem Lautsprecher, die es für mich eigentlich fast unmöglich gemacht die anderen besser kennenzulernen. Aber vielleicht ist das auch einfach nicht meine Welt.

Eigentlich sah der Plan ja so aus: Erst Pub und dann ins “Abbey“, eine “Late Bar“, die sich nachdem die anderen Pubs geschlossen haben in eine Art Club umwandelt. Das klang für mich gar nicht mal schlecht, Pubs sind gemütlich und gut um Leute kennenzulernen. Das es dann aber eine andere “Late Bar“ wurde, wo die Leute jünger waren, die Musik dafür aber lauter und der ganze Raum viel viel ungemütlicher, hat mir die Stimmung doch ganz schön nach unten gejagt.

Als wir dann aber im “Abbey“ waren war es doch ganz schön mal wieder unter vielen jungen Leuten zu sein und auch mal wieder zu tanzen. Es war halt mal wieder etwas total anderes. Und vielleicht werde ich ja alt, aber Pubs gefallen wir mittlerweile besser... :D

Der Sonntag hat uns schon ziemlich früh aus dem Bett gejagt, weil wir nämlich Fritzi besuchen wollten und die Strecke darf man echt nicht unterschätzen. Eine Stunde fährt man mindestens...und dann auch immer noch die schönen Aussichten...

(davon hab ich schon früher mal Fotos hochgeladen, deshalb jetzt keine, aber ihr könnt sie euch ja nochmal angucken 😉)

Weil ich nicht nochmal nasse Füße haben wollte habe Sonntag dazu gelernt und meine wasserfesten Winterstiefel aus dem Schrank geholt. Ich habe mich immer vor ihnen gescheut, weil sie mir schon oft meine Hacken aufgescheuert haben...aber ich muss sie wohl einfach einlaufen...und auch wenn meine Füße etwas gelitten haben, sie waren trocken und das wird wirklich nicht überbewertet! 😀

In Cahersiveen angekommen sind wir natürlich erstmal wieder auf Besichtigungstour gegangen, haben und ein regnen lassen und uns Steinkreis wie Ruine angesehen, dort durchzulaufen und die teilweise noch vorhandenen Treppen der Burg hoch zu klettern hat mich unglaublich beeindruckt. Schon alleine die Vorstellung, dass dort mal jemand gelebt hat und die gleichen Wege durch die Burg gegangen ist, die ich jetzt durch die Ruine gelaufen bin...das war irgendwie...seltsam.

Könnt ihr meine drei lieben Freunde sehen?

Diesen Abend haben wir ruhiger beendet. Mit Tee und Scones vor Fritzis Kamin. Gemütlich. Es war trotz Nässe mal wieder ein wunderschönes Wochenende!

Hier kam mir der Regen ins Bild ...

P.S. Der Heizungstyp war da...und das Haus fühlt sich schon wärmer an. 😀