09Dezember
2013

The Time Travellers Bookshop

Ich liebe Bus fahren. Man hat so viel Zeit um einfach mal nichts zu machen, ohne deshalb ein schlechtes Gewissen zu haben. Weil man nämlich nicht wirklich etwas anderes machen kann als nichts.

Als ich um 16:40 in Skibbereen ankam, war es schon dunkel und alles leuchtete, Ronja hat mich von der Bushaltestelle abgeholt und wir sind zusammen mit ihrer Gastmutter und den beiden kleinen zu ihrem Haus etwas außerhalb Skibbereens gefahren. Sie hat mir das Haus gezeigt, wir haben gegessen und haben später noch mit Ronjas Freunden wunderbare Weihnachtsplätzchen gebacken. Ich liebe Weihnachten! 😀

Am nächsten Morgen sind wir früh aufgestanden, um mit Ronjas Gastmutter und den Kids in die Stadt zu fahren. Wir sind über den Markt geschlendert. Eine Mischung zwischen Wochenmarkt und Flohmarkt. Und haben diese fantastischen kleinen Küchlein probiert...

Markt

Und wieder strich ich mit den Fingerspitzen an Buchrücken entlang, doch viel vorsichtiger als noch Tage zuvor in der Bücherei von Tralee. Denn einige dieser Bücher waren schon lange nicht mehr aus dieser Zeit und mehrere hundert Euro wert. Neue Bücher und sehr sehr alte, aneinander gereiht, freundschaftlich, ruhig, leise ihre Geschichten flüsternd, wunderschöne Geschichten, verhüllt in wunderschöne alte und neue Kleider. The Time Travellers Bookshop. Dessen Besitzer uns wieder einmal gezeigt hat wie klein die Welt doch eigentlich ist.

Er kam aus Deutschland, erzählte uns wie er mit einem Onlineshop angefangen hatte, wie er und seine Familie beschlossen hatten nach Irland zu ziehen, wie sie sich dann überlegt haben, dass sie ebenso gut auch einen Laden eröffnen könnten. Er kam aus einer Stadt in Deutschland, nicht einmal 20 km von mir zuhause entfernt. Die Welt ist winzig.

Weil Ronjas Gastmutter schon nach einer Stunde wieder zurück wollte und uns das zu kurz war, mussten wir uns einen anderen Weg suchen zurück zu kommen. Es fahren keine Busse. Ein Taxi kostet 10 Euro. Trampen.

Ronja lief rückwärts, hielt ihren Daumen raus, doch das Auto fuhr bloß an uns vorbei. Das nächste auch. Dann hielt ein älteres Ehepaar neben uns und als wir eingestiegen waren und uns tausend mal bedankt hatten, sagte der Mann darauf nur it's Christmas. Das ist es. Und sie fuhren noch einen Umweg um uns direkt vor die Tür von Ronjas Gastfamilie zu fahren. 😀


Das erste mal Trampen. Das erste mal Sherry trinken. In einem Restaurant, das früher mal eine Kirche gewesen ist. Eine wunderschöne Atmosphäre. Und wie so oft haben wir den Abend im Pub beendet. Mit Billard und Salsa -tanzstunden. Es war super lustig!

Den Sonntag haben wir in Cork verbracht. Die meiste Zeit dort haben Ronja und ich wohl in einem der ziemlich grünen Touri-shops verbracht um nach Geschenken für unsere lieben Familien und Freunde zu suchen und zu finden. Wir waren aber außerdem auf Corks, ziemlich kleinen Weihnachtsmarkt, der mit denen in Deutschland nicht zu vergleichen ist. Aber immerhin gab es ein Karussell und ein Riesenrad, einen Weihnachtschor und Apfelpunsch.

Auf dem Weg zurück nach Tralee habe ich es mir im Bus so richtig gemütlich gemacht, die Schuhe ausgezogen, die Taschen neben mir gestapelt und einfach nur Musik gehört. Dabei kann man so wunderbar die Weihnachtsbeleuchtung der Städte genießen durch die man fährt. Und die sind nicht alle so wunderbar und schrecklich kitschig wie in Tralee. Nein, hier gibt es auch wirklich schöne Weihnachtsbeleuchtung, die einen beim Geschenke kaufen so richtig in Weihnachtsstimmung versetzt.

Als in ankam hat Marie schon auf mich gewartet um mit mir noch eine heiße Schokolade in unserem Pub zu trinken. Es war ein wunderbarer Abschluss für ein wirklich sehr schönes Wochenende und es war schön wieder zuhause zu sein, denn so fühlte es sich an als wir den Pub betraten und uns Seamus mit den Worten Hey girls, how are you? begrüßte.