06Mai
2014

Und wir sitzen alle im selben Boot

Ich hörte meinen Wecker, stöhnte, drehte mich um und drückte auf snooze. Ich hörte den Regen auf meine Fensterscheibe trommeln. 4:37. Nagut, jetzt musste ich aber. Mein Bus nach Limerick fuhr um 6 Uhr und ich musste noch in die Stadt laufen und Frühstücken. Ha! Als ob ich um diese Uhrzeit Frühstücken könnte!

Ein paar Stunden später saß ich mit Marie und ihrer Mutter in einem Bus nach Lisdoonvarna, einem winzigen Kaff 13Km von den Cliffs of Moher.

Lisdoonvarna besteht aus zwei Straßen, hat um die 750 Einwohner, zwei Supermärkte, 5 Pubs, ein Chinesisches Restaurant, einer Räucherei, einer Brauerei und mindestens 3 Hotels/Hostels. Bekannt ist das Dörfchen übrigens für sein Match Making Festival zu dem jedes Jahr tausende Singles kommen um die Liebe ihres Lebens zu finden. 😛

Es gibt sogar ein Lied über das Kaff! 😀

Dort hatten wir also unsere Zimmer gebucht und weil der Bus weiter nach Doolin fuhr, von wo wir eine Fähre zu den Aran Islands nehmen wollten, und der nächste erst um 17 Uhr gekommen wäre, checkten Marie und ihre Mutter ein während ich den Busfahrer fragte ob er noch 5 Minuten warten könnte. Und er tat es tatsächlich!

Wir kamen also beim Pier an und eine halbe Stunde später saßen wir in einem Boot zu der kleinsten der drei Aran Islands. Inis Oírr. Das kleine Boot wurde auf der halbstündigen Fahrt von einer Seite auf die andere geworfen und nicht wenige an Bord liefen grün an. Aber ich hatte meinen Spaß auf der Achterbahnfahrt über die tobenden Wellen. 😀


Wir hatten unser Ticket glücklicher weise nicht im Internet gekauft, wo man angeblich zehn Euro hätte sparen können und für die überfahrt 20 Euro bezahlt hätte. Wir haben sie für 15 bekommen und wenn wir später noch Lust haben würden nochmal an den Klippen vorbei zu fahren, könnten wir einfach auf dem Boot Bescheid sagen und 10 Euro drauf zahlen.

Die Insel ist wunderschön und genauso wie man sich Irland vorstellt: grüne Wiesen, Steinmauern, Ruinen, Meer, Strand. Im türkisblauen Wasser des winzigen Hafens schwamm sogar ein Delphin, der sich für die Touristen im Hafenwasser tummelte. 😛

Nach nur 4 Stunden Aufenthalt fuhr unsere Fähre leider schon wieder zurück und weil das Wetter besser geworden war, die See etwas ruhiger und wir noch keine Lust hatten in unser Kaff zurück zu fahren haben wir uns entschlossen auch noch an den Klippen vorbei zu schippern.

Die Insel

10 Euro hin oder her. Wir waren ja hier um Irland zu genießen. Das Geld haben wir uns dann aber komischer weise doch noch irgendwie gespart, weil die Leute von dem Boot, das uns zu den Klippen bringen sollte, gar kein Ticket von uns sehen wollten. 

Die fahrt sollte 1 Stunde dauern und um 6:15 zurück im Hafen von Doolin sein. Um 7 Uhr wurden wir dann langsam nervös. Wir waren schon lange an den Klippen vorbei, das Boot fuhr jedoch immer noch weiter geradeaus und die Besatzung hatten wir auch schon eine Ewigkeit nicht gesehen.

Marie und ich überlegten schon wen wir zuerst essen sollten, falls wir entführt und auf eine einsame Insel ausgesetzt werden würden. Irgendwie mussten wir ja überleben. 😛Wir fragten die anderen an Bord, ob sie wüssten wo wir hinfuhren, aber die waren genauso verwirrt wie wir.

Aber immerhin saßen wir wortwörtlich alle im selben Boot und mussten alle zurück nach Doolin. Es stellte sich später heraus, dass das Boot nicht zurück fahren würde, uns aber ein Bus am nächsten Hafen abholen würde um uns zurück zu bringen. Na immerhin. Da kann man sich dann ja auch nicht beschweren, zwar war es schon viel später als geplant, aber wir hatten eine lange Bootstour und ein kleines Abenteuer hinter uns. Und einem geschenkten Gaul schaut man ja auch bekanntlich nicht ins Maul. 😀


 

Fortsetzung folgt...denn ich habe noch längst nicht alles erzählt... 😛