06Oktober
2014

Zurück in Irland, Kaffeekassen und Heimreise

Nach ein paar ruhigen und wundervollen Tagen im schönen England sollte unsere Reise am Samstag also weiter Richtung Heimat gehen, blieb bloß noch das Problem, dass unser lieber Kalos noch immer in Irland stand.

Mein Vater und ich machten uns also am Freitagmorgen mit dem Mietwagen auf um diesen am Flughafen abzugeben und zurück nach Cork zu fliegen. Meine Mutter und mein Bruder wollten den letzten Tag noch in Oxford verbringen.

Irland begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und am Ausgang des Flughafens wartete der Mechaniker, der unser Auto repariert hatte. Er fuhr uns zu seiner Werkstatt, erklärte uns was er gemacht hatte, fuhr noch eine kleine Proberunde mit uns, damit wir sicher waren, dass alles wieder funktionierte und als mein Vater im 10 Euro Trinkgeld geben wollte gab er ihm gleich 30 Euro zurück und sagte wir sollten uns davon noch einen schönen Tag machen.

Und das taten wir dann, da es noch immer ziemlich früh war und unsere Fähre zurück erst gegen Abend ging, beschlossen wir uns nochmal 'Blarney Castle' anzusehen, wir verzichteten allerdings darauf den Stein zu küssen, der uns die 'Kunst des Redens' hätte verleihen können, da uns die Schlange viel zu lang war und wir dann doch nicht zu den Menschen gehörten die wirklich daran glaubten. 


Blarney Castle

Stattdessen fuhren wir nochmal nach Cork hinein, damit Papa noch ein wenig von Irlands zweitgrößter Stadt sah und wir in einer der kleinen Gassen noch einen Kaffee trinken konnten, bevor wir uns auf dem Weg machten um die 630 Km zurück zu unser Ferienwohnung in England zu fahren.

Nachdem wir unseren Kaffee getrunken hatten, ging mein Vater ins Café um zu bezahlen. 5,70 Euro sollte es kosten, er gab dem Kellner 6 Euro, der wiederum die Kasse öffnete, das Geld hinein legte, die Kasse schloss und dann mit erschrecken merkte, das er meinem Vater ja noch 30 Cent zurück geben musste! Mein Vater winkte ab uns sagte es sei Trinkgeld, aber davon wollte der Kellner nichts hören, er fing also an zu überlegen, wie er bloß die Kasse auf bekommen sollte ohne nochmal etwas zu verbuchen. Mein Vater sagte noch einmal, das es kein Problem wäre und er das Geld doch einfach behalten solle, aber dann viel der Blick des Kellners auf die Kaffeekasse, (er holte einen Hammer unter der Theke hervor und zerschlug das arme Schwein ohne zu zögern. Die Scherben flogen in alle Richtungen, der Kellner lies den Hammer wieder unter der Theke verschwinden, suchte vorsichtig 30 Cent aus den Münzen heraus und gab sie meinem ziemlich verdatterten Vater. Dann drehte er sich um, bückte sich und nahm ein weiteres Sparschwein aus einem Regal, er lächelte verlegen und erklärte meinem Vater, das er für solche Fälle immer eins in Reserve hätte. Mein Vater schüttelte immer noch verwirrt mit dem Kopf, als er aus dem Café kam und mir die Geschichte erzählte, der Kellner aber holte einen Besen und begann die Scherben zusammen zu sammeln...) er holte einen Schlüssel unter der Theke hervor, schloss die Spardose auf, suchte 30 Cent aus den Münzen hervor und gab sie meinem Vater, der belustigt lächelte, als er aus dem Café kam und mir die Geschichte erzählte.

Mit Trinkgeld haben es die Iren eben nicht so...

Es war eine lange und anstrengende Fahrt, wir sahen noch eine ganze Menge von Irland, durchfuhren Wales im dunklen, was ein ziemliches Abenteuer war, da die Straßen dort gefühlt noch schmaler, steiler und kurvenreicher waren als in Irland, und kamen Samstagmorgen, vierundzwanzig Stunden nach unserem Aufbruch wieder in der Ferienwohnung an.

Auch wenn ich nicht gefahren war, blieb ich doch mit meinem Vater wach und war froh auf der weiteren Fahrt Richtung Deutschland etwas schlafen zu können.

Nur wenige Stunden nachdem wir wieder in der Ferienwohnung angekommen waren, brachen wir schon wieder auf. Die Fähre ging von Dover nach Calais (Frankreich) und dann fuhren wir von dort durch Belgien, Holland bis wir um 7 Uhr Sonntagmorgens wieder zuhause in Deutschland ankamen. Mit einem Zwischenstopp im wunderschönen Gent (Belgien) und ohne weitere Probleme endete also unsere kleine Abenteuerreise und somit auch mein wunderbares Auslandsjahr.

Klippen von Dover

 

Und dann, zwei Monate später also auch mein Blog, in dem aber noch ein Eintrag folgen wird!